Studien, Analysen

Investitionen in Fintechs nehmen Fahrt auf

KPMG Fintech Pulse: Volumen erreicht 2020 über 105 Mrd. Dollar 

Die weltweiten Investitionen in Start-ups aus dem Finanzbereich haben nach einem schwachen ersten Halbjahr in der zweiten Jahreshälfte 2020 wieder deutlich zugelegt. Das hat der „KPMG Pulse of Fintech“ ergeben, für den Zahlen von Pitchbook ausgewertet wurden. Demnach stieg das Volumen aller Venture Capital-, M&A- und Private Equity-Investitionen in Fintechs von 33,4 Milliarden Dollar in der ersten Jahreshälfte mit 71,9 Milliarden Dollar in den letzten sechs Monaten des Jahres auf mehr als das Doppelte. Insgesamt wurden 2.861 Deals mit einem Gesamtvolumen von 105,3 Milliarden Dollar registriert.

Digitalbanken ziehen reichlich Kapital an

Im zweiten Halbjahr 2020 konnten vor allem einige Digitalbanken eine Reihe von größeren Finanzierungsrunden abschließen: Die schwedische Klarna sammelte 650 Millionen Dollar ein, Revolut (UK) 580 Millionen und das US-amerikanische Unternehmen Chime 533 Millionen.

Venture Capital-Investoren schlagen zu

Ungeachtet der Corona-Pandemie zeigten sich vor allem die Risikokapital-Investoren spendierfreudig: Sie investierten 42 Milliarden Dollar in Fintechs; das ist nach 2018 der zweithöchste jemals in einem Jahr investierte Betrag. Den Löwenanteil daran hatte H2 Ventures mit 20,5 Milliarden Dollar Investitionssumme.

In Deutschland erreichten die Venture Capital-Investitionen im Jahr 2020 ein Rekordhoch von 1,2 Milliarden Dollar. Die größte Finanzierungsrunde des Jahres war die Kapitalerhöhung der Challenger-Bank N26 in Höhe von 580 Millionen Dollar in der ersten Jahreshälfte. An zweiter Stelle folgte die Kapitalerhöhung in Höhe von 83 Millionen Dollar durch den digitalen Versicherungsmanager CLARK.

Bernd Oppold, Partner bei KPMG im Bereich Financial Services: „In nächster Zeit dürften sich vor allem die Themen Zahlungsdienstleistungen und Digital Assets verstärkt weiterentwickeln. In Deutschland erwarten wir eine deutliche Zunahme an E-Commerce-Plattformen, die allesamt Zahlungsdienstleistungen benötigen. Die Frage dabei wird sein, ob diese selbst eine Infrastruktur aufbauen. Diese Plattformen könnten eine erhebliche Nachfrage nach Investitionen in Bereichen wie White-Label-Banking-as-a-Service und Payment-as-a-Service-Angebote auslösen. Zudem dürfte die Entwicklung digitaler Ledger-Technologien u.a. in Kombination mit Stablecoins und dem zunehmenden Interesse an digitalen Zentralbankwährungen enorme Möglichkeiten im Zahlungsverkehr eröffnen. Der Bereich der digitalen Vermögenswerte wird zunehmend attraktiv, da vermehrt entsprechende Dienstleister auftauchen und Banken und Assset Manager zunehmend Anlageportfolios, ETFs und andere Produkte in diesem Bereich anbieten.“

Hinweis: Die gesamte Studie finden unter diesem Link.

 

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