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TechVision Fonds I investiert in PL BioScience

Innovatives Nährmedium für Stammzellen: qualitativ, technisch und ethisch dem Marktstandard überlegen

Der TechVision Fonds I für die Regionen Aachen, Krefeld & Mönchengladbach GmbH & Co. KG steckt frisches Kapital in das Biotechnologieunternehmen PL BioScience. Das Aachener Start-up hat eine fortschrittliche Nährlösung zur Anzüchtung von Zellkulturen entwickelt. Damit lässt sich der bisherige Standard unter den Zellkulturmedien, das tierische Kälberserum, ersetzen. Fötales Kälberserum (Englisch: FBS – Fetal Bovine Serum) wird aus dem Blut von ungeborenen Kälbern gewonnen und ist trotz seiner umstrittenen Gewinnung seit Jahrzehnten in der Zellkultur etabliert. PL BioScience bietet als einer von weltweit nur wenigen Herstellern eine tierfreie Alternative. Seit kurzem ist PL BioScience zudem der einzige Hersteller einer humanen Alternative zu vergleichbarem Preis.

Neben dem von der S-UBG Gruppe gemanagten Fonds beteiligen sich mehrere Business Angels mit Kapital und Branchenexpertise an der PL BioScience GmbH. Zudem wird Dr. Siegfried Ebner, mit über 25 Jahren Life-Science-Erfahrung und zuletzt bei Grünenthal verantwortlich für Innovationen mit Fokus auf Devices & Technologies, das Management-Team ergänzen. „Auf Basis einer Plattformtechnologie haben wir mehrere Produktvarianten geschaffen, deren Entwicklung und Produktion wir nun vorantreiben wollen“, sagt Christian Wilkes, CFO und Mitgründer des Unternehmens. „Das Kapital nutzen wir zunächst für die Finalisierung unserer Technologie und anschließend für den Ausbau von Produktion und Vertrieb.“

Umstrittenes FBS in der Stammzellforschung
Zur Gewinnung von FBS werden trächtige Rinder geschlachtet und der Fötus zum Ausbluten entnommen – eine Methode, die vermehrt in der Kritik steht, vor allem angesichts stark steigender Forschungsaktivitäten und zunehmender Stammzellenprodukte, die auf den Markt drängen. Die Produkte von PL BioScience basieren dagegen auf humanem Plättchenlysat, das in einem Recyclingprozess gewonnen wird: Blutspenden, die bereits zu lange lagern und beim Menschen nicht mehr zum Einsatz kommen können, werden aufbereitet. Als Nährmedien finden sie schließlich ihren Weg in Zellkulturlabore weltweit, wo sie maßgebliche Fortschritte in der regenerativen Medizin ermöglichen.

PL BioScience antizipiert wachsenden Bedarf an Zellkulturmedien sowie steigende regulatorische Hürden bei Stammzelltherapien
Plättchenlysat als Nährlösung zeigt sich in vielerlei Hinsicht überlegen gegenüber FBS: Seine Zusammensetzung spiegelt die physiologischen Gegebenheiten im menschlichen Körper genauer wider und sorgt für ein unverfälschteres Forschungsergebnis. Während FBS für viele Anwendungen nicht nutzbar ist, weil seine Verwendung gegen die gute Herstellungspraxis (GMP: „Good Manufacturing Practice“) verstößt, ist Plättchenlysat ein Recycling-Produkt aus Blutspendeabfällen, welches zudem bessere Daten in puncto Zellwachstum liefert. „Unsere Zellkulturmedien sind GMP-konform und preisstabil, während FBS-Preise extrem schwanken“, erklärt Dr. Hatim Hemeda, Molekularbiologe und Mitgründer. „Und wir können die Produktion unserer Plättchenlysate auf den wachsenden Bedarf aus Forschung, Entwicklung und Therapie in der regenerativen Medizin zuschneiden.“

Die PL BioScience GmbH ist 2015 als Spin-Off aus der RWTH Aachen hervorgegangen. Mit der Technologieplattform konnten sie unterschiedliche Produkte mit verschiedenen Qualitäten entwickeln – so wie sie je nach Einsatz in der akademischen Forschung, der klinischen Forschung oder auch in der Zellvermehrung für Stammzelltherapien erforderlich sind.

Technologieführerschaft angestrebt
PL BioScience hat den Markteintritt bereits vollzogen und erzielt signifikante Umsätze mit Forschungsgruppen, Biotechfirmen und Life-Science-Konzernen. Ziel ist es, sich bei diesen Abnehmern als Technologieführer zu positionieren und bestmögliche Produkte für alle Phasen der Forschung und Entwicklung mit Stammzellen zu liefern. „Bei einer jährlichen Wachstumsrate von 25 Prozent für die regenerative Medizin in den nächsten fünf Jahren, so wie vom Research-Unternehmen Fortune Business Insights prognostiziert, kann davon ausgegangen werden, dass die Nachfrage nach Zellkulturmedien mit diesem Markt mitwächst“, sagt Bernhard Kugel, Geschäftsführer der Management-Gesellschaft des TechVision Fonds. „Natürlich sind die Voraussetzungen für einen zukünftigen Markterfolg auch stark mit dem therapeutischen Erfolg von Stammzellbehandlungen verknüpft.“

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Über die S-UBG Gruppe:
Der TechVision Fonds I wird von der S-UBG Gruppe gemanagt und stellt jungen technologieorientierten Unternehmen und Startups in den Wirtschaftsregionen Aachen, Krefeld und Mönchengladbach insgesamt 40 Millionen Euro Risikokapital bereit. Hinter dem TechVision Fonds I stehen als Investoren die NRW.BANK, die Sparkassen Aachen, Krefeld und Düren, die Kreissparkasse Heinsberg, die Stadtsparkasse Mönchengladbach, Nomainvest, die DSA Invest GmbH, Investoren aus der Dr. Babor Gruppe und weitere Privatinvestoren. Der TechVision Fonds I ist aus dem Seed Fonds III für die Region Aachen, Krefeld und Mönchengladbach hervorgegangen, der 2018 neu aufgelegt wurde. Als Erweiterung des Seed Fonds III strebt der TechVision Fonds I nunmehr neben Seed-Investments auch die Teilnahme an nachfolgenden Finanzierungsrunden (Series A/B) der bestehenden Portfoliounternehmen an.

Weitere Informationen: www.s-ubg.de; www.techvision-fonds.de

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