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Corona als Katalysator für digitale Services

Es ist in aller Munde und die Aktienentwicklung der „FANG“-Stocks sowie von Zooms (am 1. Sept. 2020 tituliert das Handelsblatt “Zoom-Aktie explodiert nach Ergebnisvorlage“) belegen es: Corona ist ein Katalysator für digitale Services und ein Waterloo für viele Unternehmen, die digitale Geschäftsmodelle ignoriert bzw. negiert haben („unser Geschäft funktioniert nicht digital“; „People-Business kann man nicht digitalisieren“, etc.).

Entsprechend trübe sind die Aussichten für viele Dienstleistungsbereiche; so auch für viele klassische Interim Management-Provider, wie der Konjunkturbericht zum 2. Quartal 20200 der Ludwig Heuse GmbH belegt.

Hiernach rechnet die Mehrheit der Provider frühestens im Jahr 2022 mit einer Erholung des Marktes; d.h. auf ein „Vor-Corona“ Auftragsvolumen zu gelangen. Diese Prognose basiert allerdings auf der Annahme, dass die traditionelle, nicht digitalisierte Welt und somit auch der Markt für Interim Management sich so weiterentwickeln wird, wie vor Corona. Dies ist eine steile These und Vieles spricht dagegen.

Das Coronavirus kann je nach immunologischer Ausgangslage eines Menschen zu unterschiedlich starken Symptomen führen. Zur Risikogruppe für COVID-19 zählen ältere Menschen, Diabetiker, Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Lungenerkrankungen.

Aus der Sicht einiger Marktbeobachter und Investoren gibt es analog Interim Manager Provider, die von den wirtschaftlichen Folgen besonders hart getroffen sind und bleiben, und möglicherweise einen schweren bis existenzgefährdenden Verlauf erfahren werden.

Wenn es eine Typologie von wirtschaftlichen Risikogruppen im Providermarkt gäbe; und dies ist wohlgemerkt eine These, liest sie sich vielleicht folgendermaßen, wobei natürlich auch mehrere Risiken gleichzeitig auftreten können:

Die „Übergewichtigen“

Hierzu zählen Provider, die ihren überbürdenden Kostenapparat in Gestalt von stattlichen Gehältern, überdiemensionierte Back-Office und Staffing-Kapazitäten aufgrund mangelnder, digitaler Prozesseffizienz, gut dotierten Beiräten und exquisiten Kundenveranstaltungen nicht im Griff haben. Die simple Geschäftslogik, dass sich aufwendige Marketing- und Vertriebsstrukturen durch exorbitante Honorare alimentieren lassen, akzeptierte der Markt in Zeiten einer rund laufenden Konjunktur. Zu Zeiten von und nach Corona wird es schwierig bzw. unmöglich, den nachfrageseitigen Resonanzboden hierfür zu finden.

Die „Gierigen“

Hierzu zählen Provider, die aggressiv Ihre Marge zwischen eingekaufter, interimistischer Leistung und ihrem Kunden in Rechnung gestellter interimistischer Leistung maximieren. Verkürzt, möglichst günstig einkaufen und möglichst teuer verkaufen. Hierbei wird die Qualität der interimistischen Leistung ein Opfer auf dem Altar der Margenoptimierung. Und sicherlich trifft es zu, dass ab einem bestimmten Level der Satz “If you pay peanuts, you get monekys.“ Realität wird.

Die „Langsamen“

Hierzu zählen Provider, die ihr Geschäft weitgehend analog betreiben; angefangen von der Terminabstimmung, um von dem Mandaten ein persönliches Briefing zu erhalten, bis hin zur iterativen Abstimmung der Projekt- und Vertragsinhalte bis hin zu der telefonischen Ansprache von möglichen Kandidaten, um deren Interesse und Verfügbarkeit zu klären bis hin zu der manuellen Erstellung von Exposés für den Mandanten. Meistens ein komplexer, iterativer Prozess, der mehrere Tage in Anspruch nimmt und sehr häufig dazu führt, dass die Messe gelesen ist, bevor der Provider den Vorhof der Kirche betreten hat.

Im Interim Management Markt, bei dem es insbesondere während und nach Corona um zeitkritische Projekte geht, zählen für Mandanten drei Dimensionen:

  • Die Qualität der vorgestellten Interim Manager
  • Die Geschwindigkeit der Vorstellung passgenauer Kandidaten
  • Die Prozesseffizienz und -effektivität des Providers, die sich für den Unternehmenskunden in Gestalt von moderaten Transaktionskosten reflektiert.

Wer diese drei Dimensionen in der (neuen) Normalität beherrscht, wird – wahrscheinlich – im Jahre 2020 sowie in den folgenden Jahren sehr gut positioniert sein.

www.interim-x.com

 

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